Stellen Sie sich ein weitläufiges Plateau vor, das zwischen Himmel und Erde schwebt, wo eine wilde Natur eifrig bewahrt wird, gesäumt von tiefen Wäldern und majestätischen Gipfeln. Die Hohen Plateaus des Vercors zu erkunden bedeutet, sich auf drei Tage reines Abenteuer zu begeben, fernab von Straßen und dem Alltag. In dem Moment eines Biwaks oder eines Aufenthalts in einer Hütte vergisst man die benachbarten Städte und verliert sich mit Freude in diesem Szenario, wo Steinböcke, Mufflons und der Hauch des Winds aus den Alpen zusammentreffen.
Haben Sie Lust, sich zu entfalten, in eine bewahrte Natur einzutauchen, wo die Stille nur durch den Schrei der Murmeltiere oder das Rascheln eines Steinbocks unterbrochen wird? Die Hohen Plateaus des Vercors nehmen Sie mit auf ein unvergessliches Abenteuer über drei Tage, zwischen grünen Almen, imposanten Gipfeln und hochgelegenen Hütten. Dieses Wanderjournal wird Sie vom kleinen Dorf Chichilianne bis nach Corrençon-en-Vercors führen, auf einem wilden und authentischen Durchgang, gespickt mit Geschichten über den Widerstand, Begegnungen und einem völlig autonomen Eintauchen.
Ein wildes, zeitloses Juwel
Die Hohen Plateaus des Vercors breiten ihren weiten grünen Mantel zwischen Isère und Drôme aus. Hier gibt es keine hochgelegenen Dörfer, keine Stationen oder Straßen, nur einen Ozean aus Almen und einheimischen Kiefern, der sich über mehr als 17.000 Hektar erstreckt und es seit 1985 zur größten Naturreserve des französischen Festlands macht. Auf Höhenlagen von 1.000 bis 2.000 Metern öffnet sich die Welt zu einem Horizont, über den der Blick weit trägt, bis zur Barriere der Gipfel, die am Grand Veymont (2.341 m) gipfeln. Das Plateau hat nichts von seinem Duft nach Freiheit verloren, Zeitzeuge der großen Stunden des Widerstands während des Zweiten Weltkriegs.
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Tierwelt, Pflanzenwelt und eine prägende Geschichte
Es ist unmöglich, von den Hohen Plateaus zu sprechen, ohne die außergewöhnliche Biodiversität zu erwähnen, die sie auszeichnet. Man trifft hier auf nicht weniger als 738 Pflanzenarten sowie auf eine diskrete und faszinierende Tierwelt: Steinböcke, Birkhühner und Geier kreisen oder flüchten vor den Augen aufmerksamer Wanderer. Sobald der Frühling naht, vibrieren die Almen von dem Geläut der Glocken von Schafen, Kühen und umherziehenden Pferden. Zwischen Valence und Grenoble ist dieser große Naturraum wie ein versteckter Schatz, der jedoch niemals ganz vergessen wird. Und wenn Sie sich für Geschichte interessieren, zögern Sie nicht, die Seite des regionalen Erbes zu erkunden, um den Wert des Territoriums besser zu verstehen.
Bereiten Sie Ihr Abenteuer vor: Ausrüstung, Hütten und zu beachtende Regeln
Man betritt das Vercors nicht mit leeren Händen! Ein Rucksack von 40 bis 60 Litern ist unerlässlich, ebenso wie gute Schuhe, Kleidung, die an die Temperaturschwankungen angepasst ist (das berühmte Drei-Schichten-System), und vergessen Sie nicht die heroische Sonnencreme gegen die Höhe. Sie müssen einen Schlafsack und Proviant für mehrere Mahlzeiten transportieren, wobei gefriergetrocknete Nahrung die praktische Wahl ist – wenn nicht für den genussvollen Geschmack.
Am Abend entfaltet sich die Magie in einer der zahlreichen nicht bewirtschafteten Hütten. Hier gibt es keinen Hüter oder Vollpension: Die Gastfreundschaft ist rau, geteilt mit einigen Begleitern des Abends. Die Hütten, einfache Holzunterkünfte ohne Wasser und Heizung, verstärken dieses köstliche Gefühl von Abenteuer. Wenn Sie Lust auf eine Nacht im Zelt haben, ist das auch möglich, jedoch nur zwischen 17 Uhr und 9 Uhr morgens und ohne jemals ein Feuer zu entzünden. Und denken Sie daran, einige Vergnügungen, wie einen Hund spazieren zu führen oder eine Drohne fliegen zu lassen, sind verboten: Der Schutz des Reservats hat Vorrang vor allem.
Die Durchquerung erleben: die drei Hauptetappen
Die klassischste Route beginnt in Chichilianne, erklimmt den steilen Pas de l’Essaure und taucht sofort ins Geschehen ein. Überragt vom Mont Aiguille, dem majestätischen Wahrzeichen der Gegend, schreitet man voran, getragen von den Legenden – wussten Sie, dass dieser Monolith 1492 zum ersten Mal auf königlichen Befehl erklommen wurde?
Die erste Etappe führt zur Hütte Pré Peyret, nicht ohne am Denkmal des Pas de l’Aiguille vorbeizukommen, ein bewegendes Denkmal für die Widerstandskämpfer von 1944. Der zweite Tag verläuft zwischen Almen und Wäldern, wobei die Markierung des GR 91 als Ariadnefaden dient (aber Vorsicht vor wilden Abweichungen!). An einer Wegbiegung könnten ein Wanderfalke oder ein Steinbock Ihnen vielleicht ihre besten Akrobatiken präsentieren. Nach der Jasse de la Chau und ihren wilden Landschaften erreicht man die Hütte Jasse du Play, das wahre pastorale Paradies.
Die letzte Etappe erstreckt sich nach Corrençon-en-Vercors, zwischen Abfahrten und tiefen Wäldern, den von der Geschichte geprägten Wiesen von Darbounouse und stillen Heidelandschaften. Es ist ein sanftes Finale, wo das Licht des Vercors scheint, als wolle es niemals erlöschen. Um das Vergnügen der Reise zu verlängern und die alpinen Massifs auf andere Weise zu entdecken, lassen Sie sich von diesen außergewöhnlichen Eisenbahnrichtungen oder dieser Auswahl mythischer nordischer Durchquerungen inspirieren.
Praktische Hinweise: Zugang und Transporttipps
Wie bei jeder epischen Reise beginnt die Durchquerung der Hohen Plateaus mit einer präzisen Organisation. Das Auto ist wenig praktisch (die Start- und Endpunkte sind unterschiedlich), darum werden der Zug und der Bus zu Ihren besten Freunden. Von Grenoble aus gelangt man in nur 1h10 zur Station Clelles-Mens dank einer TER-Verbindung, und von Corrençon bringt ein Duo von Bussen Sie zurück zur Zivilisation. Eine Option, die ein wenig Abenteuer hinzufügt, egal ob Sie Sommerwanderer oder Liebhaber der winterlichen Stille sind, mit Schneeschuhen oder nordischen Skiern unter den Füßen.
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Für die Mutigeren geschieht die Magie auch im Winter! Auf den Hohen Plateaus verleiht der Schnee der Landschaft eine polare Dimension, die zu Anstrengung, Kontemplation und zur alten Kunst der Orientierung mit Karte und Kompass einlädt.